Guerriers, Les

GluckWV 2.2.44

Allgemeines

Wotquenne-Nummer: deest

Werktyp: Ballett

Werkbezeichnung: Ballet

Uraufführungsort: 11. Januar 1761, Wien, Burgtheater

Authentizität: zugeschrieben (Musik verschollen)

Personen

Genese

Entstehung:

Philipp Gumpenhuber führt am 11. Januar 1761 in seinem Repertoireverzeichnis des Burgtheaters1 die Aufführung der Ballette Les Guerriers und Les Quakers à la guinguette an. Während er zu Les Quakers à la guinguette anmerkt, dass es sich um ein Ballett aus dem Vorjahr handelt, gibt es zum Ballett Les Guerriers weder einen Hinweis auf Wiederaufnahme noch Neukomposition, auch taucht der Titel des Balletts im Verlauf des Jahres nicht mehr auf und wird auch nicht im statistischen Teil des Repertoires genannt. Wenige Tage zuvor, am 3. Januar 1761, hatte die Premiere von Tommaso Traettas Armida stattgefunden, die nachhaltig auf das Ballettrepertoire des Jahres wirken sollte. Sowohl im Burg- als auch im Kärntnertortheater wurden bis in den Herbst hinein Ballettparodien von Armida gezeigt (so z. B. Ballett Celui avec la Parodie d'Armide und Les Moissoneurs). Möglicherweise stand Les Guerriers ebenfalls im Zusammenhang zur Oper, die ein in die Handlung integriertes Ballett der "Guerrieri di Damasco" enthielt. Vielleicht sollte die an der Armida-Aufführung stark beteiligte Tänzerkompagnie durch Wiederverwendungen der Ballette entlastet werden. Für die Argumentation spricht auch, dass Gumpenhuber nur eine einzige Aufführung von Les Guerriers verzeichnet.
Da Gluck in der Saison 1760/61 als "Compositore von der Musik zu denen Balletten" an beiden Wiener Theatern angestellt war, wird die Musik zu dem Ballett zu seinen Werken gezählt, wobei sich Glucks Anteil im Falle eines Zusammenhangs mit Traettas Armida nur um eine Bearbeitung bzw. Einrichtung der bereits komponierten Musik gehandelt hätte. Als Choreograph wird Gasparo Angiolini, der als Ballettmeister für das Burgtheater angestellt war, angenommen.

Laut Hofzahlamtsbüchern2 waren von Dezember 1760 bis Februar 1761 am Burgtheater folgende Tänzerinnen und Tänzer engagiert:
[Louise] Joffroy[-Bodin] und [Pierre] Bodin
[Marianne] LeClerc
[Maria Ester] Boccherini
[Gasparo] Angiolini
[Jean] Dupré
[Vincenzo] Turchi
[Francesco] Turchi
[Louis] Frossard
[Pierre] Grangé [Granget]
Figurantes:
[Carolina] Grandchamp [geb. Gardiner]
[Adriana] Giropoldi
[Eva] Rot(tin)
[Anna] La Comme
Rosalie Grangé [Granget]
Figurants:
[Jacques] Heloin(g)
[Annibale] Barsi
[Jean Baptiste] Grandchamp
Johann Hopp
[Antoine] Gobert
[Antoine] Durval

2Hofkammerarchiv, Hofzahlamtsbücher (Theatral-Cassa), Wien, Österreichisches Staatsarchiv, AT-OeStA/FHKA SUS HKZAB.

Zeitgenössische Berichte:

1Philipp Gumpenhuber, Répertoire de tous les Spectacles qui ont été donnés au Théâtre près de la Cour, Eintrag vom 11. Januar 1761 (A-Wn, Mus. Hs. 34580a).

Uraufführungsort:

Werkteile

Übernahmen

keine

Quellen

keine

Literatur

Brown, Bruce Alan: Gluck and the French Theatre in Vienna, Oxford 1991. ISBN/ISSN: 0193164159

Brown, Bruce Alan und Rushton, Julian: Gluck, Christoph Willibald, in: The New Grove Dictionary of Music and Musicians, Second Edition, Vol. 10 Glinka to Harp, hrsg. von Stanley Sadie und John Tyrrell, Oxford 2001, S. 24–58.

Erstellt von: Vera Grund
Zitierhinweis: Christoph Willibald Gluck. Sämtliche Werke, GluckWV-online, URI: https://www.gluck-gesamtausgabe.de/id/2-02-44-0 (28.03.2024)

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