Amour vengé, L'
GluckWV 2.2.12
Allgemeines
Wotquenne-Nummer: deest
Werktyp: Ballett
Werkbezeichnung: Ballet
Uraufführungsort: 31. Mai 1759, Schloss Laxenburg
Authentizität: zugeschrieben (Musik verschollen)
Personen
- Choreograph:
- Angiolini, Gasparo (vmtl.)
Genese
Entstehung:
Fürst Johann Joseph Khevenhüller-Metsch berichtet in seinem Tagebuch am 31. Mai 1759 von einer Vorstellung, bei der das Lustspiel Les Vendanges de Suresne (Florent Carton Dancourt, 1695), Glucks Opéra-comique La Fausse Escalve (1758) und das Ballett L'Amour vengé gezeigt wurden.1 Möglicherweise bestand ein inhaltlicher Zusammenhang zu Joseph de la Fonts gleichnamiger Opéra-comique von 1712, die die amourösen Verwicklungen der spröden Lucile und des Frauenhelden Clidamis zum Thema hatte. Möglich wäre auch eine Sujet-Verwandtschaft mit dem im Pariser Théâtre Italien aufgeführten Endymion, ou L'Amour vengé (Domenico Giuseppe Biancolelli und Luigi Riccoboni, UA 15. Februar 1721), das die Liebe der Göttin Diana zum Hirten Endymion zum Thema hat. Darauf fokussierte auch das Ballett L'Amour vengé, ou Ballet des Bergers von Joseph Starzer, das am 16. Mai 1765 in Laxenburg gezeigt wurde (CZ-K, No 127). Informationen über Nachfolgeaufführungen sind keine bekannt, da kein Repertoire des Burgtheaters für die Saison 1759/60 überliefert ist. Die Zuschreibung der Ballettmusik an Gluck erfolgte aufgrund seiner Anstellung als "Compositore von der Music zu denen Balletten" an beiden Wiener Theatern in der Saison 1759/60. Möglicherweise war Gasparo Angiolini als Ballettmeister des Burgtheaters für die Choreographie verantwortlich.
Laut Hofzahlamtsbüchern2 waren zu Beginn der Saison 1759/60 am Burgtheater folgende Tänzerinnen und Tänzer beschäftigt:
[Louise] Joffroy[-Bodin] und [Pierre] Bodin
[Teresa] Fogliazzi und [Gasparo] Angiolini
[Jean] Dupré
[Vincenzo und Francesco] Turchi
Maria Ester Boccherini
[François] La Comme
[Annibale] Barsi
2Hofkammerarchiv, Hofzahlamtsbücher (Theatral-Cassa), Wien, Österreichisches Staatsarchiv, AT-OeStA/FHKA SUS HKZAB.
Zeitgenössische Berichte:
1Aus der Zeit Maria Theresias. Tagebuch des Fürsten Johann Josef Khevenhüller-Metsch Kaiserlichen Obersthofmeisters 1742–1776, hrsg. von Rudolf Graf Khevenhüller-Metsch und Hanns Schlitter, Bd. 5: 1758–1759, Wien–Leipzig 1911, S. 61, S. 106.
Uraufführungsort:
Werkteile
Übernahmen
keine
Quellen
keine
Literatur
Brown, Bruce Alan: Gluck als Hauskomponist für das französische Theater in Wien, in: Gluck in Wien. Kongreßbericht Wien 1987 (= Gluck-Studien 1), hrsg. von Gerhard Croll und Monika Woitas, Kassel usw. 1989, S. 89–99. ISBN/ISSN: 3761809298, 9783761809297
Brown, Bruce Alan: Gluck and the French Theatre in Vienna, Oxford 1991. ISBN/ISSN: 0193164159
Brown, Bruce Alan und Rushton, Julian: Gluck, Christoph Willibald, in: The New Grove Dictionary of Music and Musicians, Second Edition, Vol. 10 Glinka to Harp, hrsg. von Stanley Sadie und John Tyrrell, Oxford 2001, S. 24–58.
Haas, Robert: Die Wiener Ballet-Pantomime im 18. Jahrhundert und Glucks Don Juan, in: Studien zur Musikwissenschaft. Beihefte der Denkmäler der Tonkunst in Österreich 10, Wien 1923, S. 6–36.
Erstellt von: Vera Grund
Zitierhinweis:
Christoph Willibald Gluck. Sämtliche Werke, GluckWV-online, URI:
https://www.gluck-gesamtausgabe.de/id/2-02-12-0 (03.11.2024)