Numa al trono, Ballette zu

GluckWV 2.2.29

Allgemeines

Wotquenne-Nummer: deest

Werktyp: Ballett

Werkbezeichnung: Ballets [Zwischenaktballette]

Uraufführungsort: Karneval 1760 [vor dem 27. Februar 1760], Wien, Burgtheater

Informationen zur Uraufführung:

Ausführende: Tänzerinnen - Louise Joffroy-Bodin, Bettina Bugiani, Maria Ester Boccherini, Maria Mercier, Carolina Grandchamp, Barbara Weiskern, Lauffer(in), (Teresa) Steffani, Tänzer - Gasparo Angiolini, Pierre Bodin, Jean Dupré, Francesco Turchi (cadet), Gennaro Magri, Louis Frossard, Annibale Barsi, Antoine Gobert, François La Comme, Jean Baptiste Grandchamp, Antoine Durval, Giovanni Nicolò Deux; Choreograph - Gasparo Angiolini

Authentizität: zugeschrieben (Musik verschollen)

Genese

Entstehung:

Ein anonymer Korrespondent berichtet im Journal étranger1 im Mai 1760 von dem im Libretto als Azione pastorale bezeichneten Pasticcio Numa al trono, das in der Karnevalssaison 1760 auf dem Spielplan des Burgtheaters stand. Während der Librettist unbekannt ist, stammte ein Teil der Musik von Tommaso Traetta, wie aus dem Eintrag im Inventar der Esterházy-Hofmusikkapelle in Eisenstadt und der in der Ungarischen Nationalbibliothek verwahrten Musikhandschrift H-Bn, Ms. mus. IV 230a–b entnommen werden kann.

Über die in die Handlung eingebundenen Ballette berichtet der Korrespondent, dass es sich beim ersten um eine Feier zu Ehren des Gottes Therme, dem Blumen und Früchte dargebracht werden, handelte (Fête du Dieu Therme), während das zweite einen weltlichen Vorgang, die Wahl des neuen Königs, dem zu Ehren Hirten und römische Soldaten tanzten, präsentierte (Election du nouveau roi). Wie der Rezensent ausdrücklich bemerkt, traten diese in Anlehnung an die französische Balletttradition erstmalig in Wien mit Masken auf ("ceux-ci étoient sous le masque, & c'est la premier fois qu'on l'a employé sur le Théâtre de Vienne, à l'imitation de l'Opéra de Paris"), eine Tradition mit der Jean Georges Noverre in Paris brechen sollte. An der musikalischen Gestaltung lobte der Rezensent nachdrücklich die gelungene Umsetzung des pastoralen Charakters ("la Musique de ces Ballets en faisoit les délices: il y avoit surtout une Musette d'un caractère vraiment pastoral & digne d'être recherchée par tous les Amateurs").
Als Choreograph kann dank des Librettos zu Numa al trono zweifelsfrei Gasparo Angiolini identifiziert werden. Die Zuschreibung der Ballettmusik an Gluck erfolgte aufgrund seiner Anstellung als "Compositore von der Music zu denen Balletten" an beiden Wiener Theatern in der Saison 1759/60.

Zeitgenössische Berichte:

1Lettre écrite de Vienne aux Auteurs du Journal Etranger. 19. April 1759, in: Journal étranger, Mai 1760, Lambert, Paris 1760, S. 86–111: 97–104.

Uraufführungsort:

Werkteile

Übernahmen

keine

Quellen

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Text

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Libretto

Das ganze Werk

Signatur: Wien 1760

Fundorte:

  • A-Wn
  • US-CAh

Datierung: 1760

Untertyp: Libretto

Qualität: Originalgestalt

Überlieferungsform: Uraufführungslibretto

Beschreibung:

NUMA / AL TRONO. AZIONE PASTORALE / DA REPRESENTARSI / IN MUSICA / NEL TEATRO PRIVILEGIATO / VICINO ALLA CORTE / NEL CARNOVALE / Dell'Anno 1760. / (Vignette) / VIENNA d'AUSTRIA, / Nella Stamperia di Giovanni Leopoldo / Nobile di Ghelen.

42 S.; italienisch

Quellennachweise:

Digitalisat (ex A-Wn): https://books.google.de/books?id=ofQ3FPN7E1UC&hl=de&pg=PP3

Literatur

Brown, Bruce Alan: Gluck and the French Theatre in Vienna, Oxford 1991. ISBN/ISSN: 0193164159

Brown, Bruce Alan und Rushton, Julian: Gluck, Christoph Willibald, in: The New Grove Dictionary of Music and Musicians, Second Edition, Vol. 10 Glinka to Harp, hrsg. von Stanley Sadie und John Tyrrell, Oxford 2001, S. 24–58.

Hárich, János: Inventare der Esterházy-Hofmusikkapelle in Eisenstadt, in: Das Haydn-Jahrbuch 9, Wien 1975, S. 5–11 und 67–125.

Erstellt von: Vera Grund
Zitierhinweis: Christoph Willibald Gluck. Sämtliche Werke, GluckWV-online, URI: https://www.gluck-gesamtausgabe.de/id/2-02-29-0 (11.10.2024)

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