Sauvages américains, Les

GluckWV 2.2.51

Allgemeines

Wotquenne-Nummer: deest

Werktyp: Ballett

Uraufführungsort: 7. Mai 1761, Wien, Burgtheater

Informationen zur Uraufführung:

Ausführende: Pas de deux - Gasparo Angiolini und Louise Joffroy-Bodin, Louis Frossard und Maria Ester Boccherini, Francesco Turchi (cadet) und Theresa Wismar, Concert - Pierre Bodin und Carolina Grandchamp, Annibale Barsi und Maria Anna Héloin, Antoine Gobert und Eva Rott(in), Jacques Héloin und Susanne Mitt(in), Antoine Durval und Thérèse (?) Decamp; Choreograph - Gasparo Angiolini

Authentizität: zugeschrieben (Musik verschollen)

Personen

Genese

Entstehung:

Am 6. oder 7. Mai 1761 fand die zweite Vorstellung der Saison in Laxenburg statt, bei der neben Mariveaux' Komödie Le Jeu de l'amour et du hazard ein neues Ballett mit dem Titel Les Sauvages américains aufgeführt wurde. Das genaue Datum ist nicht ganz eindeutig festzustellen, da Philipp Gumpenhuber in seinem Repertoire des Burgtheaters1 die Aufführung ohne Datum, zwischen den Einträgen für den 6. und 7. Mai angibt. Jedoch nennt er im statistischen Teil den 7. Mai als erstes Aufführungsdatum. Bereits im Jahr 1752 war im Burgtheater das Ballett Les Américains von Franz Hilverding gezeigt worden, das 1756 unter Mitwirkung von Gasparo Angiolini wiederaufgenommen wurde; am 1. November 1760 hat er selbst ein Ballett mit dem Titel Isle de l'Amerique aufgeführt. Dass Gluck die Musik zu Angiolinis Ballettchoreographie schrieb, ist aufgrund seiner Anstellung als "Compositore von der Musik zu denen Balletten" am Burgtheater in der Saison 1761/62 anzunehmen.
Möglicherweise handelte es sich bei dem Ballett um eine für exotische Stoffe typische Figur des "edlen Wilden" ("Sauvage noble"). Als Accessoire für das typische Lokalkolorit wurden aufgespießte Kürbisse als Requisiten verwendet. Wie Gumpenhubers Aufzeichnungen weiter zu entnehmen ist, enthielt das Ballett drei Pas de deux: Angiolini trat wie gewöhnlich mit der Primaballerina des Ensembles, Louise Joffroy-Bodin, auf, Maria Ester Boccherini tanzte mit Louis Frossard, einem berühmten Grotesco, die neu engagierte Tänzerin Theresa Wismar mit Francesco Turchi, dem jüngeren Bruder des Solotänzers Vincenzo Turchi.

Werkgeschichte:

Im Wiener Burgtheater wurde das Ballett erstmals am 18. Mai 1761 gemeinsam mit La Fête de Flore (vgl. den zugehörigen Eintrag) gezeigt. Es folgten zahlreiche Aufführungen im Mai und Juni (20., 23., 24., 25., 31. Mai, 9., 16., 23., 25. Juni) sowie einige weitere Vorstellungen im August und September (12., 19., 26. August, 2., 3., 22. September 1761).

Zeitgenössische Berichte:

1Philipp Gumpenhuber, Répertoire de tous les Spectacles qui ont été donnés au Théâtre près de la Cour, Einträge vom 6. oder 7., 18., 20., 23., 24., 25., 31. Mai, 9., 16., 23., 25. Juni, 12., 19., 26. August, 2., 3. und 22. September 1761 (A-Wn, Mus. Hs. 34580a).

Uraufführungsort:

Werkteile

Übernahmen

keine

Quellen

keine

Literatur

Brown, Bruce Alan: Gluck als Hauskomponist für das französische Theater in Wien, in: Gluck in Wien. Kongreßbericht Wien 1987 (= Gluck-Studien 1), hrsg. von Gerhard Croll und Monika Woitas, Kassel usw. 1989, S. 89–99. ISBN/ISSN: 3761809298, 9783761809297

Brown, Bruce Alan: Gluck and the French Theatre in Vienna, Oxford 1991. ISBN/ISSN: 0193164159

Brown, Bruce Alan und Rushton, Julian: Gluck, Christoph Willibald, in: The New Grove Dictionary of Music and Musicians, Second Edition, Vol. 10 Glinka to Harp, hrsg. von Stanley Sadie und John Tyrrell, Oxford 2001, S. 24–58.

Dahms, Sibylle: Angiolini, Gasparo, in: MGG2, hrsg. von Ludwig Finscher, Personenteil, Bd. 1, Kassel usw. 1999, Sp. 719–724.

Erstellt von: Vera Grund
Zitierhinweis: Christoph Willibald Gluck. Sämtliche Werke, GluckWV-online, URI: https://www.gluck-gesamtausgabe.de/id/2-02-51-0 (19.04.2024)

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