Le Caprice amoureux, ou Ninette à la cour, Ballett zu
GluckWV 2.2.41
Allgemeines
Wotquenne-Nummer: deest
Werktyp: Ballett
Uraufführungsort: 1760, Wien, Burgtheater
Authentizität: zugeschrieben (Musik verschollen)
Personen
- Choreograph:
- Angiolini, Gasparo (vmtl.)
Genese
Entstehung:
Das auf Charles-Simon Favarts "Comédie mêlée d’ariettes parodiées" basierende Opéra-comique Le Caprice amoureux, ou Ninette à la cour, bei dem es sich um eine Adaption der Opera buffa Bertoldo, Bertoldino e Cacasenno (1748) von Carlo Goldoni und Francesco Ciampi handelt, wurde in einer eigenen Wiener Fassung erstmals im Jahr 1760 gezeigt. Da sich kein Theaterrepertoire des Jahres erhielt, kann das genaue Aufführungsdatum nicht festgestellt werden. Aufgrund des Textbuchs der Opéra-comique (Ghelen 1760) ist auf ein in die Handlung integriertes Ballett in der letzten Szene des zweiten Akts zu schließen. Das glückliche Ende der Opéra-comique wird mit Balletten von Höflingen gefeiert ("les courtisans sous différens habits de caractére"). Wie das Textbuch angibt, wird das Divertissement durch Ninettes abschließendes Air, das die Vorzüge des einfachen Landlebens preist, unterbrochen ("on exécute plusieurs Entrées... Ninette coupe le Divertissement par l'Air qui suit"). Anzunehmen ist daher, dass das die Vorstellung beschließende "Ballet general" Tänze der im Verzeichnis der Darsteller angegebenen "Paysans" und "Paysannes" zeigte. Dafür spricht auch, dass bei der Wiederaufnahme der Opéra-comique am 26. Mai 1761 das Ballett Les Amusements champêtres gegeben wurde.
Laut Hofzahlamtsbüchern1 waren zu Beginn der Saison 1760/61 am Burgtheater folgende Tänzerinnen und Tänzer engagiert:
[Louise] Joffroy[-Bodin] und [Pierre] Bodin
Marianne Le Clerc
[Maria Ester] Boccherini
[Gasparo] Angiolini
[Jean] Dupré
[Vincenzo] Turchi
[Francesco] Turchi
[Louis] Frossard
[Pierre] Grangé [Granget] [neu seit dieser Saison]
[Carolina] Grandchamp [geb. Gardiner] [neu seit dieser Saison]
[Adriana] Giropoldi
[Jacques] Heloin
[Annibale] Barsi
[Jean Baptiste] Grandchamp
Johann Hopp
[Antoine] Gobert
[Antoine] Durval
Da Gluck in der Saison 1759/60 und 1760/61 als Komponist der Ballettmusik an beiden Wiener Theatern angestellt war, ist anzunehmen, dass er auch die Musik der Ballette zu Ninette à la cour komponierte. Ferner ist zu vermuten, dass Gasparo Angiolini für die Choreographie verantwortlich war. Weitere Aufführungen der Opéra-comique in der Saison 1761 und 1763 wurden mit verschiedenen Repertoireballetten beendet.
1Hofkammerarchiv, Hofzahlamtsbücher (Theatral-Cassa), Wien, Österreichisches Staatsarchiv, AT-OeStA/FHKA SUS HKZAB.
Uraufführungsort:
Werkteile
Übernahmen
keine
Quellen
Text
Drucke
Libretto
Das ganze Werk
Signatur: Wien 1760
Fundorte:
- A-Wn
- CZ-Pu
Datierung: 1760
Untertyp: Libretto
Qualität: Originalgestalt
Überlieferungsform: Uraufführungslibretto
Beschreibung:
LE CAPRICE / AMOUREUX, / OU / NINETTE A LA COUR / COMEDIE / EN DEUX ACTES, / Mélée d'Ariettes, / Par Monsieur Favart. / (Vignette) / VIENNE EN Autriche / Dans l'Imprimerie de Ghelen 1760.
Hochformat, S. (1)–93; französisch
Quellennachweise:
Digitalisat (ex A-Wn): http://data.onb.ac.at/rep/1046A3C8 und http://data.onb.ac.at/dtl/5755711; Digitalisat (ex CZ-Pu): https://books.google.de/books?id=HjsVt5Dy5d8C&hl=de&pg=PA1
Personen:
Literatur
Brown, Bruce Alan: Gluck als Hauskomponist für das französische Theater in Wien, in: Gluck in Wien. Kongreßbericht Wien 1987 (= Gluck-Studien 1), hrsg. von Gerhard Croll und Monika Woitas, Kassel usw. 1989, S. 89–99. ISBN/ISSN: 3761809298, 9783761809297
Brown, Bruce Alan: Gluck and the French Theatre in Vienna, Oxford 1991. ISBN/ISSN: 0193164159
Brown, Bruce Alan und Rushton, Julian: Gluck, Christoph Willibald, in: The New Grove Dictionary of Music and Musicians, Second Edition, Vol. 10 Glinka to Harp, hrsg. von Stanley Sadie und John Tyrrell, Oxford 2001, S. 24–58.
Erstellt von: Vera Grund
Zitierhinweis:
Christoph Willibald Gluck. Sämtliche Werke, GluckWV-online, URI:
https://www.gluck-gesamtausgabe.de/id/2-02-41 (11.12.2024)