Amants réunis, Les

GluckWV 2.2.63

Allgemeines

Wotquenne-Nummer: deest

Werktyp: Ballett

Werkbezeichnung: Ballet

Uraufführungsort: 27. Januar 1762, Wien, Burgtheater

Informationen zur Uraufführung:

Ausführende: Maria Ester Boccherini und Jean Dupré, Adriana Giropoldi und Francesco Turchi (cadet), Concert - Maria Anna Héloin und Annibale Barsi, Susanne Mitt(in) und Jacques Héloin, Theresia Grumann(in) und Antoine Durval, Rosalie Grangé und Johann Hopp, Thérèse (?) DeCamp und Guérin (Vorname unbekannt), Marie Grangé (cadette) und Prevôt (Vorname unbekannt); Choreograph - Jean Dupré

Authentizität: zugeschrieben (Musik verschollen)

Personen

Genese

Entstehung:

Am 27. Januar 1762 wurde laut Philipp Gumpenhubers Repertoire des Burgtheaters1 Alain-René Lesages Crispin rival de son Maître aufgeführt, gefolgt von einer deutschen Komödie, die Gumpenhuber unter dem französischen Titel Les Esprit verzeichnet. Als Ballette wurden eine Wiederholung von Le Naufrage sowie das neukomponierte Les Amants réunis gezeigt. Gumpenhuber verwies dezidiert darauf, dass das Ballett aus dem Pariser Theaterprogramm stammte ("donné à Paris la 1.re fois au Théâtre Italien le 27. Xbre [1]762"). Zwar deutet der Titel einen Zusammenhang mit der gleichnamigen Komödie von Pierre-François Godard de Beauchamp aus dem Jahr 1727 (in Wien 1756 und 1762 aufgeführt) an; mehrere Hinweise lassen jedoch vermuten, dass kein Zusammenhang zwischen dem Ballett und dem Theaterstück, einer Harlekin-Komödie, bestand: Der Choreograph des Balletts, Jean Dupré, war für die ernsten Ballette des Burgtheater-Repertoires zuständig, wie Gumpenhuber in seinem Personalverzeichnis angibt ("Dupré compose des Ballets pour le Serieux"); außerdem lassen sich die bei Gumpenhuber angegebenen Requisiten des Balletts ("6 Peruques, 7 Houlettes, 9 Lances") nicht in Zusammenhang mit Beauchamps Komödie bringen. Daher ist eher anzunehmen, dass es sich wie bei Jean Georges Noverres gleichnamiger 1781 im Londoner King's Theatre aufgeführter Choreographie um ein pastorales Ballett handelte.2 Jean Dupré steht dank Gumpenhubers Repertoires eindeutig als Choreograph des Balletts fest; aufgrund von Glucks Anstellung als Komponist der Ballettmusik am Burgtheater in der Saison 1761/62 wird er als Verantwortlicher für die Musik angenommen.

2Vgl. Sibylle Dahms, Der konservative Revolutionär. Jean Georges Noverre und die Ballettreform des 18. Jahrhunderts, München 2010, S. 364.

Werkgeschichte:

Obwohl das Ballett laut Gumpenhuber nicht gut aufgenommen wurde ("mal reussis"), fanden etliche Wiederholungen bis zum Ende der Saison statt (30. Januar, 6., 8., 11., 14., 17., 20. Februar, 12. bis 15., 18. und 21. April).

Zeitgenössische Berichte:

1Philipp Gumpenhuber, Répertoire de tous les Spectacles qui ont été donnés au Théâtre près de la Cour, Einträge vom 27., 30. Januar, 6., 8., 11., 14., 17., 20. Februar, 12.–15., 18. und 21. April 1762 (A-Wn, Mus. Hs. 34580b).

Graf Karl von Zinzendorf, Journal du Comte de Zinzendorf et Pottendorf, Eintrag vom 27. Januar 1762 (A-Whh, AT-OeStA/HHStA KA Nachlass Zinzendorf Tagebücher 7).

Uraufführungsort:

Werkteile

Übernahmen

keine

Quellen

keine

Literatur

Brown, Bruce Alan: Gluck als Hauskomponist für das französische Theater in Wien, in: Gluck in Wien. Kongreßbericht Wien 1987 (= Gluck-Studien 1), hrsg. von Gerhard Croll und Monika Woitas, Kassel usw. 1989, S. 89–99. ISBN/ISSN: 3761809298, 9783761809297

Brown, Bruce Alan: Gluck and the French Theatre in Vienna, Oxford 1991. ISBN/ISSN: 0193164159

Brown, Bruce Alan und Rushton, Julian: Gluck, Christoph Willibald, in: The New Grove Dictionary of Music and Musicians, Second Edition, Vol. 10 Glinka to Harp, hrsg. von Stanley Sadie und John Tyrrell, Oxford 2001, S. 24–58.

Dahms, Sibylle: Das Repertoire des Ballet en action. Noverre - Angiolini - Lauchery, in: De editione musices, Festschrift Gerhard Croll zum 65. Geburtstag, hrsg. von Wolfgang Gratzer und Andrea Lindmayr, Laaber 1992, S. 125–142.

Dahms, Sibylle: Angiolini, Gasparo, in: MGG2, hrsg. von Ludwig Finscher, Personenteil, Bd. 1, Kassel usw. 1999, Sp. 719–724.

Zechmeister, Gustav: Die Wiener Theater nächst der Burg und nächst dem Kärntnerthor von 1747 bis 1776 (= Theatergeschichte Österreichs III/2), Wien 1971.

Erstellt von: Vera Grund
Zitierhinweis: Christoph Willibald Gluck. Sämtliche Werke, GluckWV-online, URI: https://www.gluck-gesamtausgabe.de/id/2-02-63-0 (04.11.2024)

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