Port dans une île de l'Archipel, Le

GluckWV 2.2.4

Allgemeines

Wotquenne-Nummer: deest

Werktyp: Ballett

Werkbezeichnung: Grand ballet

Uraufführungsort: 16. April 1759, Wien, Kärntnertortheater

Authentizität: zugeschrieben (Musik verschollen)

Personen

Genese

Entstehung:

Im Repertoireverzeichnis des Wiener Kärntnertortheaters1 von Philipp Gumpenhuber ist am 16. April 1759 die Aufführung einer neuen Komödie mit dem Titel Le Prix méprisé [?] sowie zweier neuer "Grands Ballets" La Foire und Le Port dans une île de l'Archipel angegeben. Als Choreograph kann dank der Aufzeichnungen Gumpenhubers Vincenzo Turchi eindeutig identifiziert werden. Die Zuschreibung der Ballettmusik an Gluck erfolgte aufgrund seiner Anstellung als "Compositore von der Music zu denen Balletten" an beiden Wiener Theatern in der Saison 1759/60. Das im Anhang des Repertoires notierte Szenar beschreibt die Ankunft eines irischen Schiffs im Hafen einer Insel. Die Matrosen transportieren Weinfässer und andere Handelswaren, woraus sich mehrere Tänze entwickeln. Ein junger Mann – vermutlich getanzt von Turchi selbst – beschließt, seine Geliebte – möglicherweise die Primaballerina der Truppe Camilla Paganini – zu beeindrucken, indem er sie mit Hilfe der Matrosen an Bord bringt. Auf dem Schiff werden sie jedoch entdeckt und gefangen genommen. Als es den Matrosen gelingt, die Wärter zu überwältigen und das junge Paar zu befreien, nimmt das Ballett seinen glücklichen Ausgang.
Laut Gumpenhuber waren in der Saison 1759/60 am Kärntnertortheater folgende Tänzerinnen und Tänzer engagiert:
[Gennaro] Magri (detto Genariello) - [Camilla] Paganini (ainée)
[Giovanni] Guidetti - [Bettina] Buggiani
[Onorato] Viganò - [Josepha bzw. Giuseppa] Fusi
[Vincenzo] Turchi (ainé) - [Barbara] Scotti
[Giovanni Antonio Gastone] Boccherini - [Elena] Paganini (cadette)
[Joseph] Hornung - [Adriana] Giropoldi
[Cortolo] Constantini - [Giulia] Gavazzi
Michel [= Michael Pösinger] - [Eleonore] Leinhauss [Leinhaas]
[Ignaz] Seve
[Johann] Hopp

Werkgeschichte:

Obwohl Gumpenhuber in seinen kalendarischen Aufzeichnungen über das Kärntnertortheater im Jahr 1759 keine genauen Angaben über die Wiederholungen der Ballette macht, ist von weiteren Aufführungen auszugehen, genaue Daten sind jedoch nicht zu ermitteln. 

Zeitgenössische Berichte:

1Philipp Gumpenhuber, Repertoire de Tous les Spectacles, qui ont été donné au Théatre de la Ville, recueilli par Monsieur Philippe Gumpenhuber, Eintrag vom 16. April 1759 und S. 64f (US-CAt, MS Thr. 248.1).

Uraufführungsort:

Werkteile

Übernahmen

keine

Quellen

keine

Literatur

Brown, Bruce Alan: Gluck als Hauskomponist für das französische Theater in Wien, in: Gluck in Wien. Kongreßbericht Wien 1987 (= Gluck-Studien 1), hrsg. von Gerhard Croll und Monika Woitas, Kassel usw. 1989, S. 89–99. ISBN/ISSN: 3761809298, 9783761809297

Brown, Bruce Alan: Gluck and the French Theatre in Vienna, Oxford 1991. ISBN/ISSN: 0193164159

Brown, Bruce Alan und Rushton, Julian: Gluck, Christoph Willibald, in: The New Grove Dictionary of Music and Musicians, Second Edition, Vol. 10 Glinka to Harp, hrsg. von Stanley Sadie und John Tyrrell, Oxford 2001, S. 24–58.

Erstellt von: Vera Grund
Zitierhinweis: Christoph Willibald Gluck. Sämtliche Werke, GluckWV-online, URI: https://www.gluck-gesamtausgabe.de/id/2-02-04-0 (29.03.2024)

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