Diable à quatre, Le, Ballett zu (Ballett des Hausgesindes)

GluckWV 2.2.9

Allgemeines

Wotquenne-Nummer: deest

Werktyp: Ballett

Werkbezeichnung: Ballet

Uraufführungsort: 28. Mai 1759, Schloss Laxenburg

Authentizität: zugeschrieben (Musik verschollen)

Personen

Genese

Entstehung:

Am 28. Mai 1759 wurde erstmals Christoph Willibald Glucks Opera-comique Le Diable à quatre in Laxenburg aufgeführt und am 30. Mai wiederholt. Wie Fürst Johann Josef Khevenhüller-Metsch in seinem Tagebuch berichtet,1 wurde die Vorstellung mit einem dazu adaptierten neuen "Ballet von Hauß Gesinde" beendet. Die Musik zu den Balletten ist nicht erhalten. Zwar beinhaltet die Abschrift der Opéra-comique Le Diable à quatre im Schlossarchiv von Český Krumlov (CZ-K, K 15, 24½ 9b) eine Entr'acte-Musik, diese diente vermutlich jedoch nur zur Überbrückung eines Szenenwechsels, da sie mit ihren drei Sätzen für ein Zwischenaktballett zu kurz wäre.
Als es im April 1761 zu einer Wiederaufnahme von Le Diable à quatre kam, wurden zwar ebenfalls Ballette aus dem Bediensteten-Metier gezeigt, Philipp Gumpenhuber spricht von "Ballets consistent des Domestiques du Marquis", dabei handelte es sich jedoch um Neukompositionen, wie sowohl den Aufzeichnungen von Carl Graf von Zinzendorf wie Gumpenhubers Chronik zu entnehmen ist (vgl. Ballette zu Le Diable à quatre).

Die Zuschreibung der Ballettmusik an Gluck erfolgte aufgrund seiner Anstellung in der Saison 1759/60 als "Compositore von der Music zu denen Balletten" an beiden Wiener Theatern. Anzunehmen ist ferner, dass Gluck als Komponist der Opéra-comique auch für das Schlussballett verantwortlich war, das vermutlich ebenfalls thematisch an den Stoff von Le Diable à quatre anschloss, indem mit der Figur des "Cuisinier" dem Hauspersonal eine tragende Rolle zukommt.
Laut Hofzahlamtsbüchern2 waren zu Beginn der Saison 1759/60 am Burgtheater folgende Tänzerinnen und Tänzer beschäftigt:
[Louise] Joffroy[-Bodin] und [Pierre] Bodin
[Teresa] Fogliazzi und [Gasparo] Angiolini
[Jean] Dupré
[Vincenzo und Francesco] Turchi
Maria Ester Boccherini
[François] La Comme
[Annibale] Barsi

2Hofkammerarchiv, Hofzahlamtsbücher (Theatral-Cassa), Wien, Österreichisches Staatsarchiv, AT-OeStA/FHKA SUS HKZAB.

Werkgeschichte:

Informationen über Nachfolgeaufführungen sind keine bekannt, da die Aufzeichnungen Philipp Gumpenhubers für das Burgtheater der Saison 1759/60 fehlen.

Zeitgenössische Berichte:

1Aus der Zeit Maria Theresias. Tagebuch des Fürsten Johann Josef Khevenhüller-Metsch Kaiserlichen Obersthofmeisters 1742–1776, hrsg. von Rudolf Graf Khevenhüller-Metsch und Hanns Schlitter, Bd. 5: 1758–1759, Wien–Leipzig 1911, S. 105f.

Uraufführungsort:

Werkteile

Übernahmen

keine

Quellen

keine

Literatur

Brown, Bruce Alan: Gluck als Hauskomponist für das französische Theater in Wien, in: Gluck in Wien. Kongreßbericht Wien 1987 (= Gluck-Studien 1), hrsg. von Gerhard Croll und Monika Woitas, Kassel usw. 1989, S. 89–99. ISBN/ISSN: 3761809298, 9783761809297

Brown, Bruce Alan: Gluck and the French Theatre in Vienna, Oxford 1991. ISBN/ISSN: 0193164159

Brown, Bruce Alan und Rushton, Julian: Gluck, Christoph Willibald, in: The New Grove Dictionary of Music and Musicians, Second Edition, Vol. 10 Glinka to Harp, hrsg. von Stanley Sadie und John Tyrrell, Oxford 2001, S. 24–58.

Heartz, Daniel: Haydn und Gluck im Burgtheater um 1760: Der neue krumme Teufel, Le Diable à quatre, und die Sinfonie "Le soir", in: Gesellschaft für Musikforschung Kongreßbericht, Bayreuth 1981, hrsg. von Christoph-Hellmut Mahling und Sigrid Wiesmann, Kassel usw. 1984, S. 120–135.

Erstellt von: Vera Grund
Zitierhinweis: Christoph Willibald Gluck. Sämtliche Werke, GluckWV-online, URI: https://www.gluck-gesamtausgabe.de/id/2-02-09-0 (28.03.2024)

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