Publikation des Bandes "Antigono" (III/20)

Antigono (III/20), herausgegeben von Irene Brandenburg, Thurnau, Bärenreiter-Verlag, Kassel usw. 2007.

Mit der vorgelegten Edition des Antigono erscheint das Werk erstmalig im Druck. Es ist im Winter 1755/56 als Auftragskomposition für das Teatro Argentino Rom entstanden und wurde dort am 9. Februar 1756 uraufgeführt. Als Textgrundlage diente Gluck für dieses Dramma per musica Pietro Metastasios gleichnamige Dichtung.
Im Kontext der Opernpflege am Teatro Argentino wurde Glucks Antigono wie auch andere dort aufgeführte Werke kontrovers diskutiert. Als außerordentlich bewertete man die Sinfonia bzw. ihre Klangfülle; Kritik wurde an der nur bedingten kompositorischen Ausrichtung auf die Fähigkeiten der Sänger geübt. Die dreiaktige Anlage des Werks mit lieto fine, die Typisierung von Personen und Situationen sowie die Verknüpfung von politischer und privater Handlungsebene entsprechen den Konventionen der Opera seria. Für Antigono hat Gluck in recht großem Umfang (etwa ein Drittel) aus seinen früheren Werken entlehnt.
Überliefert ist Glucks Antigono in zwei zeitgenössischen Partiturabschriften, die in der Pariser Bibliothèque nationale de France und im Mailänder Conservatorio di Musica aufbewahrt werden. Sie bilden die Hauptquellen der Edition. Daneben sind auch einzelne Nummern in zeitgenössichen Abschriften erhalten, die für die editorische Arbeit teilweise Relevanz haben. Das Uraufführungslibretto ist in mehreren Exemplaren überliefert und bildet eine wichtige Grundlage für die Edition der Textunterlegung. Der im Rahmen der Gluck-Gesamtausgabe gängigen Band-Gestaltung entsprechend, finden sich in der Ausgabe neben dem Notentext Vorwort, Bildbeigaben und Kritischer Bericht.

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